Quartierentwicklungsperspektive
Im Areal klybeckplus stehen künftig rund 300'000 m2 Nutzfläche für Wirtschaft, Gewerbe, Kultur und Bildung zur Verfügung. Die jetzigen 2'500 Arbeitsplätze im Areal sollen mit 5’000 zusätzlichen Arbeitsplätzen ergänzt werden. Schlussendlich soll es rund 7'500 Arbeitsplätze auf dem Areal geben. Damit entsteht eine hohe Arbeitsplatzdichte.
Das Thema Nachhaltigkeit ist auch im Bereich Wirtschaft ein wichtiges Thema. Im Quartier sollen daher nicht nur innovative und nachhaltige Gebäude und Infrastrukturen stehen, sondern auch nachhaltig wirtschaftende Unternehmen soll ein attraktives Umfeld geboten werden. Zu einem nachhaltigen Quartier gehört auch, dass wichtige Orte und Infrastrukturen schnell und bequem zu Fusserreichbar sind.
In Zukunft wird es vielfältige und neue Arbeitsformen geben. Ziel sollten adaptierbare Infrastrukturen sein, die den zukünftigen Anforderungen der Unternehmen gerecht werden. Das Areal bleibt teilweise ein Produktionsstandort, an dem physische Güter hergestellt werden.
Nachhaltige Wirtschaft / produzierende Stadt
Perspektiven
- Raum für die wachsende Wirtschaft in Basel zur Verfügung stellen.
- Überführung des Industrieerbes des Klybeck in die Zukunft als produktiver Teil der Stadt. Zukunftsweisende Formen von Produktion (Kreislaufwirtschaft, Hightech, Digitale Produktion, professionelles Kulturschaffen und Kreativwirtschaft, lokale Ernährung), dies in der Nachbarschaft Klybeckwerk als Ergänzung zum Forschungscluster in den Nachbarschaften Esplanade und Klybecklab.
- Durch eine geeignete räumliche Aufteilung der Arbeitsflächen auf dem Areal soll die Clusterbildung möglichst gut unterstützt werden. Es sollen Unternehmen angezogen werden, die sich gegenseitig befruchten können.
- In der Nachbarschaft Klybeckwerk stehen grossflächigere Räumlichkeiten zur Verfügung. Hier bietet sich ein Cluster für produzierende Unternehmen mit grösserem Flächenbedarf an. Ein Labor-Cluster könnte in der Esplanade und im Klybecklab weiterentwickelt werden.
- Diversifiziertes Angebot an Arbeitsplätzen mit Produktion, Forschung und Entwicklung, Gewerbe, Bildung und Büros, professionelles Kulturschaffen und Kreativwirtschaft.
- klybeckplus soll ein innovatives und nachhaltiges Quartier werden. Entsprechend ist die Nachhaltigkeit der Wirtschaft bewusst zu fördern und zu vermarkten.
- Zukunftsweisende und flexible Infrastrukturen entsprechen den Bedürfnissen der Unternehmen. Bei Umnutzungen und Neubauten bzw. bei der Weiterentwicklung der industriellen Solitärbauten sind bei Grundrissen und Flächengestaltung Modularität und Adaptierbarkeit einzuplanen.
- klybeckplus wird ein urbanes Areal mit einer effizienten Nutzung der (knappen) Flächen. Dies gilt nicht nur in Bezug auf den Wohnraum, sondern auch für die Wirtschaftsflächen. Trotzdem muss das Areal Platz für produzierende Unternehmen bieten. Sehr flächenintensiven Nutzungen (z.B. Unternehmen der Logistikbranche) stehen andere Quartiere zur Verfügung.
- Das Areal soll Raum für Unternehmen bieten, die nachhaltige Produkte und Lösungen entwickeln (z.B. lokale und zirkuläre Kreislaufwirtschaft), selbst wenn sie (noch) nicht hochprofitabel wirtschaften.
Handlungsoptionen
- Bei der wirtschaftlichen Entwicklung des Quartiers müssen nicht nur die Wirtschaftsflächen, sondern alle Nutzungen im Quartier mitgedacht werden. Insbesondere die Erreichbarkeit für die die Beschäftigten sowie die Warenlogistik erfordern eine enge Abstimmung mit der Mobilitätsstrategie im Quartier. Zielkonflikte wie gute Zufahrtsmöglichkeiten mit verschiedenen Verkehrsmitteln zum Be- und Entladen von Fahrzeugen mit einem verkehr- und lärmarmen Quartier sind möglichst frühzeitig zu lösen. Klare Trennungen zwischen Industrie- und Wohnzonen schaffen dabei Orientierung.
- Anknüpfung an wirtschaftliche Nutzungen im Umfeld an das Klybeck (Stücki Park, BaZ, Franck-Areal).
- Aktivierung und Erneuerung des Gebäudebestands in der Esplanade und im Klybecklab für die wachsenden Raumbedürfnisse des Life Sciences Clusters in Basel.
- Wenn möglich, Weiternutzung von Bestandsgebäuden und Infrastruktur für Forschung und Entwicklung, auch im Sinne der Nachhaltigkeit.
- Clusterung von Wirtschaftsnutzungen, um Firmen ein spannendes Umfeld für Wissensarbeit zu bieten. In den Nachbarschaften Esplanade,Klybecklab und Klybeckwerk ist dies mit einer hohen Arbeitsplatzdichte möglich.
- Vermietungen im Klybeckwerk sollten strategisch und abgesprochen – also unabhängig von der Eigentümerschaft der Gebäude – erfolgen, damit ein innovativer und das Stadtquartier prägender Cluster entstehen kann.
- Die Erdgeschossnutzungen stehen auch für das lokale Gewerbe zur Verfügung, damit der tägliche Bedarf der Einwohnerinnen und Einwohner gedeckt werden kann.
- Generell sollten Interessenten berücksichtigt werden, die zu den bestehenden Unternehmen im Quartier (-> Clusterbildung), der Identität der Nachbarschaften und zur Entwicklungsstrategie klybeckplus passen.
- Kanton und Investoren sollen den Kontakt zur Bevölkerung und den Gewerbetreibenden pflegen und deren Bedürfnisse in ihre Planung einbeziehen.
- Die Entwicklungsstrategie ist in regelmässigen Abständen zu prüfen, weil sich die Bedürfnisse der Unternehmen, der Politik und der Menschen auf dem Areal laufend ändern können.
Eine laufende Markt- und Standortanalyse der Grundeigentümerinnen in Bezug auf Angebot und Nachfrage der Wirtschaft im Raum Basel findet statt.
Grundlagen
- Wirtschaftsflächenbericht 2022/2023
- Wirtschaftsbericht BS/BL/JU von 2020
- Vision klybeckplus: Ein Mehrwert für Basel
- Circular Economy Switzerland
- Legislaturplan 2021-2025
- Ratschlag «Stärkung der Innovationsförderung Basel-Stadt 2023/24 bis 2030» sowie Ratschlag zum Basler Standortpaket
- Information, Dialog und Beteiligung Juni 2021, Schlussbericht: Alle Ergebnisse und Protokolle
- Kulturleitbild Basel-Stadt
Wirtschaftliche Struktur in den umliegenden Quartieren
Strukturwandel in der Wirtschaft: Mit der Transformation der Industrieareale verliert die Branche «Chemische Industrie» an Bedeutung, Dienstleistungen werden wichtiger. Die Zahl der Beschäftigten hat im Klybeck 2012 – 2017 um die Hälfte abgenommen, in Kleinhüningen blieb sie gleich.
Sehr niedrige Erwerbstätigenquote: Die beiden Quartiere Klybeck und Kleinhüningen weisen stadtweit die geringste Erwerbstätigenquote auf. Sie liegt im Klybeck bei 63,1% und in Kleinhüningen bei 54,0% und ist damit deutlich unter dem gesamtkantonalen Durchschnitt von 77,9%. Das Matthäusquartier weist eine Erwerbstätigenquote von 72.2% auf und ist damit leicht unter dem kantonalen Durchschnitt.
Die Nettoerwerbstätigenquote ist definiert als die Anzahl der Erwerbstätigen geteilt durch die Wohnbevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren.
[1] Die Nettoerwerbstätigenquote ist definiert als die Anzahl der Erwerbstätigen geteilt durch die Wohnbevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren.